seit Montag dem 20. Juli sind wir wieder aus Meck-Pom zurück.
Kurzum, es war alles sehr schön! Alles stimmte! Das Wetter in der ersten Woche war bis zu 35°C heiß, aber am und auf dem Wasser war das am ehesten auszuhalten. Morgens nach dem Aufstehen konnte man zuerst in den See gehen und eine Runde schwimmen, was Gerda, Uschi (Frau von Raimund), Ewald und ich oft auch getan haben.
Wir haben immer nur relativ gemütliche Strecken zwischen 13 und 19 km gepaddelt und meist so, dass etwa nach der Hälfte eine Einkehrmöglichkeit war, wo man etwas essen und trinken konnte. Wenn es unterwegs zu heiß wurde, dann habe ich meinen sibirienerprobten Hut ins klare Wasser gehalten, leicht ausgedrückt und zur Kühlung wieder aufgesetzt. Andere haben es mir gleichgetan.
Einmal haben wir, Uschi, Raimund, Carla Dauven (Schwägerin von Pit) und ich um 5.oo Uhr eine Frühaufstehertour auf dem noch still und ruhig da liegenden und spiegelglatten See gemacht. Die Ufer spiegelten sich so scharf im Wasser, dass man kaum den Unterschied zwischen Spiegelung und Wirklichkeit erkennen konnte. Wir hörten den „Schilfrohrsänger“, und weil wir so dicht am Schilf ganz ruhig und langsam vorbei glitten, habe ich ihn tatsächlich entdeckt und konnte ihm noch eine kurze Weile zusehen und zuhören, bevor er weiter flog und für die Dabeigewesenen ebenfalls sichtbar wurde. Sein weithin hörbarer Gesang begann etwas krächzend und wechselte dann in ein schönes Türüli. Fast konnte man meinen, dass zwei verschiedene Vögel im Wettstreit sangen.
Interessant war auch die Beobachtung der Haubentaucher, wie sie manchmal mit einem Fisch hoch kamen und den mitunter fast zu großen Happen an die Jungen verfütterten.
Natürlich haben wir auch bei Vollmond eine sehr schöne Abendtour gemacht, wo z.B. direkt neben Hanni (andere Schwägerin von Pit) ein Haubentaucher mit einem Fisch im Schnabel hoch kam und beide, Hanni und der Haubentaucher, sich sehr erschraken, so dass der Vogel gleich wieder abtauchte.
Neben Fisch- und Seeadler konnte man auch Ringelnattern im Wasser schwimmend oder am Ufer sehen; wir erfuhren was von der Harzgewinnung aus Kiefern, die sogenannten Kieferlachten, wo die Kiefern schräg angeritzt und das austretende Harz aufgefangen und zu DDR-Zeiten als Rohstoff für Terpentin und Lacke gewonnen wurde. So konnten Devisen für entspr. Importprodukte gespart werden. Nach ca. 2 Jahren Harzernte wurden die Kiefern dann gefällt, und die daraus gewonnenen Bretter waren besonders leicht. An Durchfahrten vor Brücken waren teilweise noch Kiefernstämme mit der eingeritzten „Kiefernlachte“ als Rammschutz für Boote im Wasser eingerammt.
Nach einer Woche wechselten wir nach „Himmelpfort“ (wo man uns verständlicherweise zuerst gar nicht rein lassen wollte) bei Fürstenberg. Hier hatten wir auch zwei sehr windige Tage, wo nur einige „Mutige“ (Pit, Rainer, Roland und Gerda) den Kampf gegen Wind und Wellen aufnahmen. Auf der Hinfahrt musste man „nur“ gegen den Wind ankämpfen. Aber bei der Rückfahrt beim unangenehmen Rücken- und Seitenwind waren wir tatsächlich ein Spielball der Wellen.
Bei den verschiedenen Paddeltouren mussten wir immer wieder durch Schleusen, womit teilweise Niveauunterschiede bis zu 1,70m ausgeglichen wurden. Während einer Tour auf der Havel, die wir unterhalb einer Schleuse begannen und vor einer Schleuse beendeten, kamen wir trotzdem noch durch zwei Schleusen.
Gundi ist zwar nicht immer, aber doch an 6 Tagen mit gepaddelt. Nach getaner Arbeit, Paddeln ist natürlich gemeint, hat Robert uns dann noch zum Boule spielen animiert, und es hat allen, Spielern wie Zuschauern Spaß gemacht.
Ja, und Moskitos, oder wie die fiesen Blutsauger heißen, gab es natürlich mehr als genug. Nicht nur am Abend, zeitweise belästigten die Biester uns auch schon morgens.
Eine Radtour über 48 km führte uns durch Wald und auf wenig befahrenen Straßen schließlich zu einem schönen Restaurant an einer ehemaligen Wassermühle. In einem dazu gehörigen Teich schwamm zwischen anderen Fischen auch ein ca. 40 cm langer Stör.
Unterwegs haben wir auch Kraniche und Störche gesehen.
Die letzte Paddeltour machten wir am Samstag, 11. Juli von Feldberg aus auf dem schmalen Lucin nach Carwitz, gemütliche 14 km. Dabei ereignete sich noch Folgendes: Ich beobachtete Pit, wie er etwas gedankenversunken, ja es sah fast aus als ob er schliefe, in ca. 3m Abstand neben uns paddelte. Kurz danach krachte es im Uferbereich, weil Pit in einen dort im Wasser liegenden trockenen Baum gefahren war.
Auf der Hin- und Rückfahrt haben wir jew. in Hohenhameln bei Schwager Eckhard Station gemacht und einmal übernachtet. Außerdem haben wir auf der Rückfahrt in Wolfsburg noch eine Schwägerin im Krankenhaus besucht.
Hier zu Hause war natürlich auch eine Menge Arbeit angefallen, für Gundi das Waschen und Versorgen der Wäsche etc. , und für mich das Abmähen und Entsorgen der verwelkten Margaritenwiese etc. Aber offiziell haben wir noch bis Sonntag Urlaub.