Am 03.06.2022 trafen wir uns zur Gruppenfahrt auf dem Campingplatz Arnocamps an der Semois.
Die liebevollen und extravaganten Wohnwagen erinnerten an Woodstock und das malerische Viadukt über dem blühenden Fluss erfüllte uns mit einem Gefühl der Freiheit.
Nach dem Auspacken und Aufbauen einiger Zelte besorgten wir ein bisschen Grillgut und kochten Kartoffeln im klaren Wasser der Semois. Nie hat etwas so gut geschmeckt, nur an die örtliche Spezialität, Entengrillspieße trauten wir uns nicht heran. Unsere Gruppe im Alter von 13 bis 83 verstand sich sofort prima und es wurde viel gelacht.
Am nächsten Morgen, nach Cafe au lait und Croissant, brachen wir nach Chassepiere auf, um auf der Semois zu paddeln. An der geplanten Einstiegsstelle empfing uns der Hinweis, dass Paddeln verboten sei, denn es war der Tag der Angler. Aber einen Kanuten bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Schnell wurde umgeplant und wir fuhren mit Sack und Pack rüber nach Frankreich. Durch kleine Dörfer mit schönen Brasserien, dem Duft von frischem Baguette in der Nase, erreichten wir die Chiers in La Ferté-sur-Chiers. Unter den Augen von einheimischen, baskenbehüteten Franzosen ging unser Abenteuer auch gleich los.
Atme langsam wieder aus
Die Welt steht still (c Revolverheld)
Umgeben vom blauen Himmel, der strahlenden Sonne und einer Vielzahl von Blauflügel-Prachtlibellen paddelten wir entlang der Chiers.
Sur l’eau sacrée d’un fleuve (c Desireless)
Am geplanten Ausstiegsort mussten wir feststellen, dass uns ein Wehr die Weiterfahrt erschwerte, ein Fußtrupp holte die Autos und sammelte die wartenden glücklichen Paddler ein.
Sonntags morgens ging es dann planmäßig nach Chassepiere zur Semois. Das Verbotsschild war einem Erlaubnisschild gewichen und so stand unserem Ausflug bei strömendem Regen nichts mehr im Weg.
Da die Semois wenig Wasser führte, wurde unsere Fahrt zum Abenteuer. Weder Steine noch der Regen konnten uns stoppen, unsere Fahrt auf der malerischen Semois zu genießen, obwohl sich die Teams erst finden und so manche Angst besiegt werden musste.
You belong in a boat out at sea
Sail away, kill off the hours
You belong somewhere you feel free (c Tom Petty)
Abends ging es dann nach kräftigen Regengüssen in die Taverne „Aux Petits Bouchons“, wo wir das köstliche Essen genießen konnten. Für die nächste Reise wissen wir auf jeden Fall, dass „Filet de maigre“ Fisch ist und nicht Entenbrust, an unseren Französischkenntnissen müssen wir doch noch arbeiten.
und der Abend ausklingen gelassen.
Montags ging es nach dem Packen direkt am Campingplatz auf der Semois los. Nun war deutlich mehr Wasser in der Semois und das Wetter war bestens, sodass wir die Fahrt genießen konnten. Der ein oder andere schnappte während der Fahrt ein paar Mücken auf, aber Proteine sind ja gesund. Kurz vor Muno waren wir am Ziel. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von dieser atemberaubenden Reise und voneinander.
Ein Bericht von Lissy Jansen
