Wildalpen 2013

„Jung und Alt“ paddeln auf der Salza in Wildalpen, Österreich

Am Mittwochabend, 08. Mai.2013 war Abfahrt zu unserer Paddeltour nach Wildalpen. Insgesamt 17 Vereinsmitglieder im Alter von 12 bis über 60 Jahren machten sich auf den Weg an die Salza.
Die Salza ist ein wunderschöner leichter bis mäßig schwerer Wildbach, der für Anfänger, Genießer und Spieler gleichermaßen geeignet ist. Nachdem alle am Donnerstagmorgen auf dem Campingplatz der Naturfreunde in Wildalpen eingetroffen waren, die Zelte aufgestellt, Wohnwagen – und mobile ausgerichtet und etwas gegessen war, ging es bei wunderbarem Wetter zur ersten Tour.

Unsere Paddelsüchtigen, unter der Leitung von Jakob Meylahn, paddelten gleich den Hinterwildalpenbach (Hiwi-Bach). Ein in weiten Teilen total verbauter Bach mit 70 (!) Kunststufen von 0,2 bis 3 Meter Höhe. Senkrechte Wände im Verlauf der Stufen und fast keine Kehrwasser.
Alle die, die den Hiwi-Bach nicht gepaddelt sind, schlossen sich der Truppe am Campingplatz an, um die Strecke bis Fachwerk zu paddeln. Ich gebe zu, als nicht stetig übende Wildwasserpaddlerin war mein Respekt gegenüber der Salza schon groß, aber nichtsdestotrotz, wagte ich mich in den Fluten. Gleich nach unserem Campingplatz begann eine Slalomstrecke mit einer Walze. Nachdem es hier zu einigen „Paddlerknäueln“ kam, weil die Walze naturgemäß zurückdrückte und dann nachfolgende Paddler auffuhren, machte meine Achtung für die Salza nicht geringer. Also weiter den Fluss hinunter, konzentriert auf den Flusslauf mit seinen Stufen und einige mäßig-verblockte Abschnitte, die bei mir zu einer vermehrten Adrenalinausschüttung führte. Aber wie lernte ich vom Simon: „Es sind nur Wellen“!
Am Ausstieg kam ich mir wie eine Heldin vor, die einen ersten Kampf mit der Salza bezwungen hatte. Okay, für unsere Cracks war es ein Einpaddelwasser, aber dennoch hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht.

Zum Auspaddeln fuhren unsere geübten Paddler noch einmal den Hiwi-Bach mit seinen Stufen. Das Wetter am Donnerstag blieb schön, sodass wir unser Abendessen unter freiem Himmel einnehmen konnten und noch lange zusammensaßen.

Am Freitag nach dem Frühstück ging es zur Einstiegsstelle Geschöder, d. h. wir paddelten ca. 15 km WW 1-2 und die letzten 5 KM bis zu unserem Campingplatz nahm der Schwierigkeitsgrad auf WW 2-3 zu. Die Landschaft und das teilweise grün schimmernde Wasser waren traumhaft. Auf dieser Fahrt war die Vereinsgruppe fast vollständig. Unsere Anfängerin, die wirklich zum ersten Mal im Boot saß, war tapfer und stieg nach 4 Kenterungen abgekämpft ca. 3 KM vorm Zielort aus.
Leider schlug das Wetter auf halber Strecke um, sodass wir es ab diesem Zeitpunkt bis zur Abreise mit Dauerregen zu tun hatten. Das Wetter ist für uns Paddler oft „nebensächlich“, denn: Wir paddeln auch bei schönem Wetter.
Überglücklich hatte ich auch diese Teilstrecke gut überstanden. Natürlich ging es für einige noch zum Auspaddeln den Hiwi-Bach hinunter.

Abermals zauberte unser kleines Kochteam ein lukullisches Abendessen, was natürlich gemeinsam verspeist, noch besser schmeckte. Am Samstag gab es zwei Gruppen, die eine paddelte das „Paradies“.Die niedrigen Schluchtwände aus Konglomeratgestein rücken hier etwas enger zusammen und es folgen einige wuchtige, verblockte Schwälle. An den Schluchtwänden bilden sich hier zum Teil nicht ganz einfach zu fahrende Strömungen mit Verschneidungen, Pilzen und Presswasser. Die andere Gruppe fuhr die mittlere Salza ab der früheren Prescina-Klause für ca. 15 KM. Ich gehörte zur zweiten Gruppe und konnte noch einmal die wunderbare Landschaft genießen. Der Fluss zieht hier in großen Kurven durch einen weiten Talboden.
Wie immer zum Abschluss des Tages machten unsere Besten noch eine Fahrt zum Hiwi-Bach. Durch den Dauerregen stiegen die Salza und der Hiwi-Bach in nur eine Nacht um ca. zwanzig Zentimeter an, sodass die Befahrung der Stufen um einiges schwieriger und anspruchsvoller wurde, weil sich unterhalb der Stufen zum Teil kräftige Rückläufe bildeten.

Aufgrund der angekündigten Verkehrsverhältnisse entschieden wir uns, bereits am Samstagabend die Zelte abzubrechen und zu fahren.
Nachdem alles verstaut war, ging es mit der gesamten Mannschaft zum Wasserfall am Laussabach. Hier war der Wasserpegel ebenfalls so hoch, dass von einer Befahrung aus Sicherheitsgründen schweren Herzens abgesehen wurde, zudem war es schon recht spät und die Nacht zog herein. Es war jedoch einigen Cracks anzumerken, dass es ihnen in den Paddler-Armen juckte. Doch auch hier gilt: Sicherheit geht vor!

Wir entschieden uns lieber, zum Abschluss gemeinsam einzukehren. Kurz vor dem Hengst-Pass, gut tausend Meter hoch, fanden wir Platz in einer gutbürgerlichen steierischen Gaststätte. Die Wirtsleute erkannten unseren großen Hunger und aktivierten den Koch, der sich schon in Feierabendlaune befand. Tellergroße Schnitzel waren der Renner des Abends.

Danach ging es nachts fahrend auf die Heimreise, sodass wir am Sonntagmorgen zwar erschöpft, aber mit vielen Eindrücken zurückkehrten.

Mein Fazit: Mir hat es sehr viel Freude bereitet dabei zu sein, ich konnte wieder sicherer werden in meinem WW-Boot und eine wundervolle Landschaft genießen. Die Stimmung und die Atmosphäre unter allen Teilnehmern waren die ganzen Tage locker, respektvoll und amüsant. Und ich konnte einen meiner Ziele verwirklichen, paddeln auf der Salza.

15.05.2013
Marlies
P. S. Ich möchte mich noch einmal für den auf den Fluss selbst gebackenen und auf Naht eingeschweißten und verpackten köstlichen Kuchen bei T .M. aus E. bedanken.

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